Die Eiche

Die Eiche

Die Eiche

Es ist still und ange­nehm warm. Ich lie­ge ent­spannt auf dem Stein im Hamam und schlies­se noch­mals mei­ne Augen. Da ist es wie­der. Die­ses Bild eines gros­sen Bau­mes. Ich öff­ne irri­tiert die Augen. Was hat das zu bedeuten?

Am nächs­ten Tag ent­schei­de ich mich spon­tan einen ande­ren Weg als sonst im Wald zu gehen. Und auf ein­mal ist er da. Genau­so wie ich ihn im Hamam gese­hen habe. Ich bin auf­ge­regt. Beim Baum ange­kom­men schaue ich mir die her­un­ter­ge­fal­le­nen Herbst­blät­ter an. Der Baum ist eine alte Eiche mit einem Stamm­um­fang von über 5 Metern. Wow, sie (die Eiche) hat mich geru­fen. Ich blei­be trotz Käl­te da und leh­ne mich an. Von da an besu­che ich sie mehr­mals in der Woche. Ich füh­le mich sehr wohl bei ihr. Sie ist für mich mei­ne Baummama.

Eines Mor­gens im Früh­jahr geschieht etwas Merk­wür­di­ges. Ich leh­ne ent­spannt mit dem Rücken am Baum­stamm. Auf ein­mal füh­le ich, wie mein gan­zes Licht aus mei­nem Bauch gezo­gen wird und in die Eiche ver­schwin­det. Ich bin irri­tiert. Was soll das? Ich kann mich nicht weg­be­we­gen und war­te. Nach einer gefühl­ten Vier­tel­stun­de fliesst mein Licht wie­der zurück. Zusätz­lich kommt das Licht der Eiche mit. Ihr gan­zes Wis­sen. Ein­fach so, als Dan­ke­schön. Ich bin über­wäl­tigt. Ich ver­ste­he es mit mei­nem Herzen.

Seit­her sind vie­le Jah­re ver­gan­gen und ich habe jun­ge und alte Bäu­me besucht und vie­le Erfah­run­gen gemacht.

Hast du auch Lust auf eine neue Erfah­rung mit einem Baum?

- nähe­re dich dem Baum bis etwa 2 Schrit­te vor sei­nen weit­rei­chends­ten Zweigen

- begrüs­se den Baum freund­lich und frag, ob du näher­tre­ten darfst. Die Ant­wort kann ein sub­ti­ler Impuls sein

- fin­de dei­nen Platz und tu, wonach du Lust hast

Und denk dar­an, der nächs­te Baum wird dich wiedererkennen

Die Eiche Manuela Krah
Der sprechende Zackenbarsch

Der sprechende Zackenbarsch

Der sprechende Zackenbarsch

Lebe dein Leben

Ein Aus­schnitt aus mei­ner 4wöchigen Rei­se in Cos­ta Rica.

Ich schnorch­le lang­sam im Riff. Auf ein­mal höre ich eine lie­be­vol­le Stim­me, die sagt: erschre­cke nicht. Gleich danach höre ich ein lau­tes, merk­wür­di­ges Geräusch. Erschro­cken hebe den Kopf aus dem Was­ser. Was ist das? Nie­mand ist da. Die ande­ren sind weit weg. Ich schnorch­le wei­ter und der Ton ist wie­der da. Gefühlt noch lau­ter. Wie­der dre­he ich mich her­um und schaue aus dem Was­ser. Nichts ist da drau­ßen zu sehen. Ich wer­de immer unru­hi­ger. Die­ses Geräusch ist über­all um mich her­um. Ich schwim­me so schnell ich kann zu den ande­ren. Auf­ge­regt fra­ge ich ob sie auch etwas gehört haben? Nein, sie haben nichts gehört und kön­nen mei­ne Unru­he nicht nach­voll­zie­hen. Ich schwim­me direkt zum Boot zurück und stei­ge aus dem Was­ser und erzäh­le dem Boots­be­sit­zer mei­ne Geschich­te. Er hört sich den Ton an und weiss gleich, was es ist. Ein “mero” Zacken­barsch. Der sei hier sel­ten anzu­tref­fen. Er ist erstaunt, dass ich ihn hören konnte.

Seit die­ser “Begeg­nung” sind eini­ge Tage ver­gan­gen und der Ton ist weg. Der Fisch kommt jedoch immer wie­der in mein All­tags­be­wusst­sein und ich spü­re Freude.

Der sprechende Zackenbarsch