Geister­häus­chen in Thailand

Heute Morgen kommt die Frau, die für die Geister­häus­chen zuständig ist. Ich bin sehr gespannt auf das was kommt. Ob ich etwas wahr­nehmen werde?

Ganz hinten im Garten steht ein altes Geister­häus­chen. Es sieht schon sehr mitge­nommen aus. Heute soll es endlich während einer Zere­monie abge­bro­chen werden. Erst danach darf das neue Häus­chen einge­weiht werden. Das steht einige Meter davon entfernt, mitten im sonnigen Garten. Während der ganzen Zere­monie wird mir der deut­sche Land­be­sitzer mit Unter­stüt­zung seiner thai­län­di­schen Frau alles auf Deutsch übersetzen.

Das leckere Früh­stück geniesse ich wie jeden Morgen auf der Terrasse. Die Tempe­ra­turen sind um diese Zeit noch angenehm.

Die Gäste kommen bald. Ich gehe die alte, steile Holz­treppe in den Garten hinunter. Das Haus steht auf Stelzen. Es ist im tradi­tio­nellen, alten thai­län­di­schen Stil gebaut worden.

Schon ein wenig aufge­regt spaziere ich im idyl­li­schen Garten zum heiligen Buddha Haus. Die Hühner rennen gackernd mit ihren Küken umher. Laut Besitzer sind es unter­dessen fast 50! Der alte Hund liegt gelassen im Gras und schaut dem Treiben zu. Meine Gedanken kreisen in die Vergan­gen­heit. Vor fünf Tagen war ich noch in der Schweiz…

…Ich habe 10 Nächte hinter­ein­ander von diesem Ort geträumt. Immer der gleiche Traum. Ich sitze da neben dem Buddha Haus und medi­tiere. Ich fühle mich wunderbar und aufge­hoben. Es ist ganz still um mich herum. Die Sonne scheint. Es fühlt sich so wunder­voll und real an. Was dieser Traum wohl bedeutet?

Ein paar Tage später nehme meinen ganzen Mut zusammen erzähle meinem Natur­heil­prak­tiker von meinem Traum. Ich weiss, dass er auch in Thai­land prak­ti­ziert. Er lacht mich aus. «Du kannst da nicht sitzen. Das ist unmög­lich. Die Ameisen werden dich ärgern.» Ich bleibe dabei, ich spüre diesen Wunsch, dahin zu fliegen. Ein paar Tage später gibt er mir eine Adresse. Der Entschluss steht fest, ich fliege nach Thailand!

Hier ange­kommen war ich völlig baff. Das Buddha Häus­chen von meinen Träumen steht in diesem Garten hinter dem Haus. Genau so, wie ich es in meinem Traum gesehen habe…

Ich werde aus meinen Gedanken heraus­ge­rissen. Ich spüre hinter mir eine Energie. Ich drehe mich um. Und da ‘schwebt’ er. Ein männ­li­cher Geist. Er ist etwa zwei Meter vom neuen Geister­häus­chen entfernt. Wieso ‘spaziert’ er hier herum und ist nicht im neuen Häuschen?

Eine Stunde später begrüsse ich die Geister-Frau. Sie ist mit ihrem Mann und der Tochter ange­reist. Das Ehepaar ist ganz in weiss gekleidet. Nach einem kurzen Gespräch gehen wir alle zusammen zu den drei neu erbauten Geister­häus­chen. Achtsam zündet sie neun Räucher­stäb­chen an und betet oder spricht mit den Geistern. Beim Häus­chen mit den zwei männ­li­chen Geistern sage ich ihr, dass einer der Geister daneben steht. Er ist ganz dunkel. Sie schaut mich zuerst ganz erstaunt an. Langsam dreht sie sich um und nimmt den Geist war. Sie spricht ener­gisch mit ihm. Und dann passiert es. Der Geist geht in das Geister­häus­chen zurück. Seine Energie wech­selt. Nun ist er ganz hell. Als sie mit den Geistern gespro­chen hat, sah ich einen Energie- Licht­kanal von ihrem Bauch (unter­halb des Bauch­na­bels) in Rich­tung diagonal nach oben gehen.

Danach gehen wir direkt mitein­ander zum alten Geister­häus­chen. Sie zündet auch da Räucher­stäb­chen an und betet zu diesem Häus­chen. Ich spüre Demut. Es berührt mich sehr. Dann wird alles wegge­nommen und das alte Geister­häus­chen wird zum grossen Häus­chen gebracht. Daneben ist ein junger Baum. Der hat zuerst ein wenig Angst, bzw. weiss er nicht ganz genau was geschieht. Nachdem sie aber die Räucher­stäb­chen dahin stellt ist er ganz glück­lich und zufrieden. Auf einmal höre ich hinter mir ein fröh­li­ches Frau­en­la­chen. Ich drehe mich um, sehe aber nichts. Ich sage niemanden etwas.

Dann wird der Pfosten des alten Geister­häus­chen gebracht und hinter dem Häus­chen der zwei männ­li­chen Geister aufge­stellt. Die Geister-Frau sagt, dass im alten Häus­chen jetzt ein weib­li­cher, fröh­li­cher Geist einzieht, der vorher keinen Platz hatte und im Haus umher­irrte. Da erzähle ich ihr, dass ich diesen Geist vor ein paar Minuten wahr­ge­nommen habe und dass er jetzt sehr glück­lich ist. Auf einmal geschieht etwas merk­wür­diges. Der Pfosten wech­selt für mich plötz­lich seine Farbe. Er sollte gelb sein? Kaum fertig gedacht erklärt die Geister-Frau dem Land­be­sitzer, dass er den Pfosten gelb anmalen soll. Er möchte das lieber nicht. Braun gefalle ihm viel besser. Sie sagt ihm, er solle verschie­dene Geld­noten in einem Plastik­beutel legen und den Beutel zuoberst im Loch des Pfosten legen und danach zumauern. Das bringe ihm für die näch­sten 10 Jahre Geld­segen. Auch erklärt sie ihm noch­mals, dass der Geist lieber einen gelben Pfosten möchte. Er lässt sich über­zeugen. Am näch­sten Tag malen wir den Pfosten gelb an und legen das Geld in das Loch, das wir danach zumauern.

Hast du auch Erfah­rungen mit Geister­häus­chen gemacht? Schreib mir gerne davon.

Frau tanzt barfuss auf einer Wiese.