Das Mandala als Vorbe­rei­tung auf die Schwitzhütten-Zeremonie

Zum Abschluss der letzten Schwitz­hütte in diesem Jahr möchte ich ein beson­deres Ritual mit euch teilen: das Legen eines Mandalas in der Feuer­schale. Dieses Ritual ist mehr als nur eine künst­le­ri­sche oder deko­ra­tive Hand­lung. Es ist eine tief­ge­hende spiri­tu­elle Praxis, die mich auf die Zere­monie vorbe­reitet, den Raum ener­ge­tisch öffnet und schützt und die Heilung auf symbo­li­scher Ebene unterstützt.

Wenn ich beginne, das Mandala in der Feuer­schale zu gestalten, öffne ich mehr als nur einen physi­schen Raum. Mit jedem sorg­fältig plat­zierten Element öffne ich einen inneren Raum der Vorbe­rei­tung und Trans­for­ma­tion. Die kreis­för­mige Struktur symbo­li­siert Ganz­heit und Voll­kom­men­heit — ein leben­diges Abbild unseres eigenen Lebenskreislaufs.

Die Mate­ria­lien, die ich wähle — seien es Blätter, Zweige oder Blüten — tragen eine tiefe ener­ge­ti­sche Bedeu­tung. Jedes Element wird bewusst ausge­wählt und mit Inten­tion plat­ziert. Es ist ein medi­ta­tiver Prozess, bei dem ich mich voll­ständig auf den gegen­wär­tigen Moment konzentriere.

Am Ende der Schwitz­hütte löse ich das Mandala wieder auf. Dieser Akt symbo­li­siert für mich das Ende eines Zyklus und den Beginn eines neuen. 

Dieses Ritual lädt uns ein, inne­zu­halten und unsere eigenen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zesse zu betrachten. Wie das Mandala, das entsteht und vergeht, durch­leben auch wir stän­dige Verän­de­rungen. Jede Zere­monie, jeder Moment ist eine Gele­gen­heit zur Reini­gung, zum Wachstum und zur Heilung.

Die Schwitz­hütte ist ein heiliger Raum der Reini­gung — und das Mandala ist ein Teil davon. Es bereitet nicht nur den physi­schen Raum vor, sondern öffnet auch unsere Herzen und Geister für die tief­grei­fende Erfah­rung, die bevorsteht.

Das Legen des Mandalas ist für mich ein wich­tiger Bestand­teil der Vorbe­rei­tung auf die Schwitz­hütte. In diesem Moment stimme ich mich auf die trans­for­ma­tive Kraft der Zere­monie ein und öffne mich für die Erfah­rungen, die auf mich warten.

In der Tradi­tion unserer Vorfahren war und ist das Mandala mehr als eine künst­le­ri­sche Praxis. Es ist ein leben­diges Gebet, eine Verbin­dung zur spiri­tu­ellen Welt und ein Weg, unsere Absichten und unseren Respekt für den Kreis­lauf des Lebens auszudrücken.

Und so schliesst sich der Kreis — vom ersten vorsich­tigen Legen bis zur finalen Auflö­sung, ein zeit­loses Ritual der Transformation.

Blumenwiese mit gelben und lila Blumen. Im Hintergrund sind Berge zu sehen.